
Das KBA hat bei dem Vito eine unzulässige Abschalteinrichtung ausgemacht. Es beanstandet zwei Funktionen, die die Abgasnachbehandlung auf der Straße herunterregeln – im Kern derselbe Vorwurf wie bei VW. Daimler bestreitet das nicht, hat aber eine andere Rechtsauffassung. „Die Funktionen sind Teil eines komplexen Abgasreinigungssystems, das eine robuste Abgasreinigung bei unterschiedlichen Fahrbedingungen und über die Nutzungsdauer eines Fahrzeugs sicherstellen soll“, schreibt Daimler in einer Mitteilung. „Für das Bestehen des maßgeblichen Test-Zyklus NEFZ sind die in Frage stehenden spezifischen Programmierungen nicht erforderlich.“ Damit stützt sich der Konzern auf Bauteilschutz und bringt das Thermofenster wieder ins Spiel.
Folge war vorige Woche ein vom KBA angeordneter Rückruf von ca. 5.000 Mercedes Vito angeordnet.
Nach den neuesten Messungen des KBA geht der Verkehrsminister aktuell von bereits 750.000 betroffenen Mercedes-Autos mit manipuliertem Abgassystem aus.
Daimler hatte bereits im Februar seine Rückstellungen für rechtliche Risiken um weitere 1,2 Milliarden Euro auf die Summe von 17,2 Milliarden Euro aufgestockt.